Einführung: Preisdruck am Energiemarkt
Die Energiepreise stehen seit Jahren im Fokus von Haushalten, Betrieben und Politik. Besonders im Bereich erneuerbarer Heizenergien sind Holzpellets als klimafreundliche Alternative zum Öl- und Gasheizen stark nachgefragt. Doch auch bei diesem nachhaltigen Brennstoff bleibt die Preisentwicklung nicht ohne Dynamik. Im September 2025 zeigt sich ein klarer Trend: Die Pelletpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind gestiegen – am deutlichsten jedoch in Deutschland.
Deutschland: Deutlichster Preissprung
Der neutralisierte Pelletpreis – also ohne Mehrwertsteuer sowie Transport- und Manipulationskosten – liegt in Deutschland im September 2025 bei 231,3 €/t. Damit verteuerten sich die Pellets innerhalb eines Monats um 16,9 €/t, was einem Zuwachs von 7,8 % entspricht.
Noch markanter fällt der Blick auf die Jahresentwicklung aus: Verglichen mit September 2024 (188,4 €/t) ergibt sich ein Anstieg um 42,9 €/t oder 22,8 %. Deutschland führt damit die Preissteigerungen in der Region klar an.
Gründe für diese Entwicklung sehen Experten in einer hohen Nachfrage, saisonalen Effekten sowie in den angespannten Märkten für Holzrohstoffe. Hinzu kommt, dass viele Verbraucher nach wie vor auf Pellets umsteigen, um langfristig unabhängiger von fossilen Energien zu werden.
Österreich: Moderate Preisbewegungen
In Österreich fiel der Preisanstieg vergleichsweise moderat aus. Dort lag der neutralisierte Pelletpreis im September bei 234,8 €/t. Gegenüber August (228,8 €/t) ergibt das ein Plus von 6 €/t oder 2,6 %.
Im Jahresvergleich ergibt sich ein Anstieg von 19,5 €/t beziehungsweise 9,1 % (September 2024: 215,3 €/t). Auffällig ist zudem, dass die österreichischen Preise damit nur geringfügig über dem Stand vom Februar 2025 (234,6 €/t) liegen. Dies zeigt, dass der Markt im Nachbarland deutlich stabiler reagiert als in Deutschland.
Schweiz: Nur leichte Zuwächse
Auch in der Schweiz zeigt sich eine vergleichsweise ruhige Entwicklung. Mit 290,4 €/t liegt der neutralisierte Pelletpreis im September um 3,9 €/t bzw. 1,4 % über dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr (284,5 €/t) beträgt der Zuwachs lediglich 5,9 €/t oder 2,1 %.
Damit ist die Schweiz zwar weiterhin das teuerste Land in der Region, die Dynamik der Preissteigerung bleibt hier aber im Rahmen. Die Ursachen liegen unter anderem in stabileren Lieferketten sowie einer geringeren Abhängigkeit von kurzfristigen Marktschwankungen.
Vergleich: Deutschland als Preistreiber
Im direkten Vergleich wird deutlich, dass Deutschland die Preisrallye bei Pellets aktuell anführt. Während Österreich und die Schweiz nur leichte bis moderate Steigerungen verzeichnen, schnellen die Preise hierzulande gleich in doppelter Hinsicht nach oben – sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich.
Dies wirft Fragen nach der Versorgungssicherheit und den zugrundeliegenden Faktoren auf. Branchenvertreter verweisen auf eine gestiegene Nachfrage im Vorfeld der Heizsaison, regionale Engpässe bei Rohholz sowie auf Kostensteigerungen in der Logistik.
Ursachen und Hintergründe
Saisonale Nachfrage
Mit dem nahenden Herbst steigt die Nachfrage nach Brennstoffen erfahrungsgemäß deutlich an. Viele Haushalte und Betriebe füllen ihre Lager auf, um für den Winter gerüstet zu sein. Diese verstärkte Nachfrage wirkt sich unmittelbar auf die Preise aus.
Rohstoffsituation im Holzmarkt
Der Holzmarkt steht insgesamt unter Druck: Stürme, Käferbefall und klimatische Veränderungen haben die Verfügbarkeit von Rohholz in den letzten Jahren beeinflusst. Zudem konkurriert der Pelletmarkt mit anderen Verwendungszwecken wie Bauholz oder Papierproduktion.
Energiewende und staatliche Förderung
Die Politik fördert weiterhin den Umstieg auf erneuerbare Energien. Förderprogramme und gesetzliche Rahmenbedingungen führen dazu, dass viele Verbraucher auf Pelletheizungen setzen. Dieser Boom erhöht die Nachfrage, während das Angebot nicht in gleichem Maße wächst.
Auswirkungen für Verbraucher
Für private Haushalte bedeutet die aktuelle Preisentwicklung vor allem eines: höhere Heizkosten. Zwar liegen die Kosten für Pellets nach wie vor meist unter denen fossiler Brennstoffe wie Heizöl oder Gas, dennoch stellt der Preisanstieg eine spürbare Belastung dar.
Betriebe und öffentliche Einrichtungen, die auf größere Mengen angewiesen sind, sehen sich ebenfalls mit steigenden Ausgaben konfrontiert. Hier können Preisgleitklauseln in Verträgen oder frühzeitige Vorratskäufe helfen, die Kosten zu stabilisieren.
Ausblick: Wie geht es weiter?
Ob sich der starke Preisanstieg in Deutschland fortsetzt, hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheidend sind die Verfügbarkeit von Rohholz, die Entwicklung der Energiepolitik sowie die Nachfrage in der kommenden Heizsaison.
Experten gehen davon aus, dass die Preise auf mittlere Sicht stabiler werden könnten, wenn Angebot und Nachfrage wieder besser im Gleichgewicht stehen. Allerdings bleibt die Abhängigkeit von globalen Energiemärkten und klimatischen Einflüssen ein Unsicherheitsfaktor.
Fazit
Die Pelletpreise in der DACH-Region steigen – und Deutschland liegt dabei klar an der Spitze. Während Österreich und die Schweiz moderate Entwicklungen zeigen, müssen deutsche Verbraucher mit deutlichen Mehrkosten rechnen.
Die Ursachen reichen von saisonaler Nachfrage über eine angespannte Rohstofflage bis hin zu politischen Rahmenbedingungen. Für die kommenden Monate bleibt abzuwarten, ob sich der Markt beruhigt oder ob Verbraucher sich auf weitere Preissteigerungen einstellen müssen.