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Pelletpreise im Sinkflug: Was hinter dem Rückgang in der DACH-Region steckt

Pelletpreise im Sinkflug: Was hinter dem Rückgang in der DACH-Region steckt

In einer Zeit, in der sich Energiekosten zu einem kritischen Faktor für Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt haben, sorgt eine Entwicklung in der Holzbranche für Aufmerksamkeit: Die Preise für Holzpellets sind in der DACH-Region – also in Deutschland, Österreich und der Schweiz – zuletzt deutlich gefallen. Was auf den ersten Blick als Entlastung wahrgenommen werden könnte, hat tiefere Ursachen und wirft Fragen nach Marktmechanismen, Versorgungssicherheit und der Zukunft nachhaltiger Energieversorgung auf.

Deutlicher Preisrückgang innerhalb weniger Monate

Zwischen März und Mai 2025 ist der Preis für Pellets in allen drei Ländern erheblich gesunken. In Deutschland fiel der sogenannte neutralisierte Pelletpreis – also der Preis ohne Mehrwertsteuer, Transport- und Manipulationskosten – innerhalb von zwei Monaten von 263 €/t auf 217,9 €/t. Das entspricht einem Rückgang von rund 17%.

Auch in Österreich sank der Pelletpreis im gleichen Zeitraum von 242,1 €/t auf 224,3 €/t – ein Minus von rund 7%. In der Schweiz betrug der Preisrückgang sogar 12%, wobei der aktuelle Preis bei 291 €/t liegt – nach einem Höchstwert von 330,5 €/t im Februar.

Diese Zahlen verdeutlichen: Der Preisverfall ist kein Einzelfall, sondern ein überregionaler Trend. Doch woran liegt das?

Ein Markt im Spannungsfeld von Angebot, Nachfrage und Wetter

Der Pelletmarkt ist eng mit der allgemeinen Entwicklung der Energiepreise und der Holzverfügbarkeit verknüpft. Einer der Hauptfaktoren für den Preisrückgang dürfte die derzeit vergleichsweise gute Versorgungslage mit Holz sein. Milder Winter, stabile Einschlagmengen in der Forstwirtschaft und gut gefüllte Lagerbestände bei Produzenten und Händlern haben den Preisdruck in den letzten Monaten deutlich verringert.

Gleichzeitig zeigt sich die Nachfrage volatil. In Phasen niedriger Energiepreise weichen Endverbraucher teils auf andere Energieformen aus – was sich wiederum auf die Pelletnachfrage auswirkt. Auch Förderpolitiken und regulatorische Rahmenbedingungen spielen eine Rolle, denn sie beeinflussen den Ausbau von Pelletheizungen und damit die strukturelle Nachfrage.

Regionale Unterschiede – ein Blick auf Deutschland, Österreich und die Schweiz

Obwohl alle drei Länder vom Rückgang betroffen sind, unterscheiden sich die Ausgangslagen deutlich. In Deutschland, mit seiner großen Zahl an Pelletheizungen und einem intensiven Binnenmarkt, wirken sich Veränderungen besonders stark auf den Preis aus. Die Preisvolatilität ist hier traditionell höher – bedingt durch Nachfrage- und Angebotsschwankungen sowie internationale Exportströme.

In Österreich ist die Entwicklung insgesamt stabiler, da der Markt stärker regional geprägt ist. Die Nachfrage ist langfristig durch zahlreiche Förderprogramme abgesichert, gleichzeitig besteht ein hohes Maß an Eigenversorgung durch nachhaltige Waldwirtschaft.

Die Schweiz wiederum hat durch ihre geografischen Gegebenheiten höhere Transportkosten und einen vergleichsweise kleineren Markt. Auch hier zeigt sich: Trotz des aktuellen Preisrückgangs bewegen sich die Werte weiterhin auf hohem Niveau – was langfristige Herausforderungen mit sich bringt.

Was bedeutet das für nachhaltige Energie aus Holz?

Die aktuelle Preisdynamik darf nicht isoliert betrachtet werden. Vielmehr zeigt sie, wie abhängig moderne Energiesysteme von globalen, politischen und klimatischen Rahmenbedingungen geworden sind. Gerade deshalb ist der Blick auf nachhaltige, regionale Energieformen so wichtig – und Holz spielt hier eine Schlüsselrolle 🌲

Pellets, hergestellt aus Sägenebenprodukten wie Hobelspänen oder Hackschnitzeln, gelten als besonders ressourcenschonend. Sie nutzen Reststoffe der Holzverarbeitung sinnvoll weiter und schließen Kreisläufe, anstatt neue Rohstoffe zu beanspruchen. Wenn sie aus regionaler, verantwortungsvoll bewirtschafteter Forstwirtschaft stammen, tragen sie zu einer klimafreundlichen Energiezukunft bei.

Herausforderungen bleiben: Versorgung, Nachhaltigkeit und Verantwortung

So erfreulich sinkende Preise für Verbraucher auch sein mögen – sie bergen auch Risiken. Bei zu starkem Preisverfall droht ein Investitionsstau in der Produktion, was langfristig die Versorgungssicherheit gefährden könnte. Auch die Pflege der Wälder und die Arbeit in Sägewerken geraten unter Druck, wenn Preise unter wirtschaftlich vertretbare Schwellen fallen.

Deshalb ist ein stabiles, faires Preisniveau entscheidend – sowohl für Produzenten als auch für Verbraucher. Nur so kann die notwendige Balance zwischen ökologischer Verantwortung, wirtschaftlicher Tragfähigkeit und sozialer Gerechtigkeit gewahrt werden.

Wald, Werkstoff, Wärme: Der Dreiklang der Energiezukunft

Im Kontext dieser Entwicklung wird deutlich, wie wertvoll eine konsequent regionale und nachhaltige Holzwirtschaft ist. In ihr verbinden sich Tradition und Zukunft – vom Wald über das Sägewerk bis zum heimischen Pelletlager. Die Nutzung von Fichte, Tanne und Kiefer aus regionalen Wäldern schafft nicht nur Wertschöpfung vor Ort, sondern reduziert auch Transportemissionen und stärkt die Kreislaufwirtschaft.

Gerade in einer Zeit des Wandels braucht es Vertrauen in natürliche Rohstoffe – und in Menschen, die sie mit Leidenschaft und Verantwortung verarbeiten. Das ist es, wofür Sägewerk Lettl steht 🌲💚

Quelle: holzkurier.com

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