Schwache Baukonjunktur belastet alle Sparten der Holzbranche
Die deutsche Holzindustrie steht vor einer großen Herausforderung: 2024 sanken die Umsätze branchenweit um 7,9 % auf 37 Milliarden Euro. Besonders betroffen sind die Holzwerkstoff-Industrie (–9 %) sowie der baunahe Bereich (–8,6 %), doch auch Möbelhersteller, Sägewerke und Holzverpackungsproduzenten mussten deutliche Einbußen hinnehmen.
Ein Hauptgrund für diese Entwicklung ist die anhaltende Bauschwäche in Deutschland. Die Zahl der Baugenehmigungen brach drastisch ein – ein Trend, der sich direkt auf die Nachfrage nach Holzprodukten auswirkt. Gleichzeitig kämpft die Branche mit Bürokratie, steigenden Kosten und einer unsicheren Marktlage. Doch wie konnte es so weit kommen, und gibt es Hoffnung für die Zukunft?
Die Baukrise als größter Belastungsfaktor
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2024 wurden in Deutschland nur noch 215.000 neue Wohneinheiten genehmigt – ein Minus von 17 % im Vergleich zum Vorjahr und satte 43 % weniger als 2021. Besonders betroffen ist der Mehrfamilienhausbau, wo die Baugenehmigungen um 20 % zurückgingen.
Diese Entwicklung ist problematisch für die gesamte Bau- und Holzbranche:
🔹 Weniger Bauprojekte bedeuten weniger Bedarf an Holzprodukten, von Baustoffen über Spanplatten bis hin zu Fenstern und Türen.
🔹 Nachfrageeinbruch bei Holzwerkstoffen: Die Holzwerkstoff-Industrie spürt den Rückgang besonders, da weniger Bauprojekte auch weniger Bedarf an Holzplatten, OSB und Furnieren bedeuten.
🔹 Möbelindustrie unter Druck: Wenn weniger Wohnungen gebaut werden, sinkt auch die Nachfrage nach Möbeln – ein weiteres Problem für die Holzbranche.
Rückgang in der Sägeindustrie: Weniger Produktion, weniger Umsatz
Auch die deutsche Sägeindustrie leidet unter der schwachen Baukonjunktur. Schon 2023 sank die Produktion um 6 % auf 22,9 Mio. m³, und auch 2024 ging es weiter bergab: Der Rückgang betrug 1 %, sodass die Produktion auf 22,6 Mio. m³ fiel – der niedrigste Wert seit fünf Jahren.
Zum Vergleich: Der Mittelwert der Jahre 2019 bis 2024 lag bei 23,9 Mio. m³ – das bedeutet, dass der Branche aktuell 1,3 Mio. m³ fehlen.
Warum wird weniger gebaut?
Mehrere Faktoren haben zur aktuellen Baukrise beigetragen:
✅ Hohe Zinsen und Finanzierungskosten: Seit dem Zinsanstieg sind Kredite für Bauherren teurer geworden. Viele Projekte werden auf Eis gelegt oder gar nicht erst begonnen.
✅ Steigende Baukosten: Materialien, Energie und Löhne sind teurer geworden, was die Kosten für Neubauten erheblich erhöht.
✅ Bürokratische Hürden: Komplizierte Genehmigungsverfahren und lange Wartezeiten bremsen den Wohnungsbau zusätzlich aus.
✅ Verunsicherung der Verbraucher: Die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit führt dazu, dass viele Menschen Bau- oder Kaufentscheidungen verschieben.
Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die politisch angestrebten 400.000 neuen Wohneinheiten pro Jahr in weite Ferne gerückt sind. Selbst das 10-Jahres-Mittel von 330.000 Einheiten pro Jahr erscheint derzeit unerreichbar.
Was bedeutet das für die Holzbranche?
Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind weitreichend:
🔹 Druck auf Holzpreise: Weniger Nachfrage nach Baumaterialien kann dazu führen, dass die Preise für Bauholz weiter sinken. Gleichzeitig steigen die Produktionskosten, was die Gewinnmargen schrumpfen lässt.
🔹 Überkapazitäten in der Produktion: Sägewerke und Plattenhersteller müssen ihre Produktionskapazitäten anpassen, was zu Kurzarbeit oder Stilllegungen führen kann.
🔹 Investitionen bleiben aus: In unsicheren Zeiten halten Unternehmen ihr Kapital zurück, was die dringend notwendige Transformation der Branche erschwert.
Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Der Holzbau hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, und viele Unternehmen haben in neue Technologien und Produktionsprozesse investiert. Das könnte langfristig Chancen bieten – wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.
Welche Lösungen gibt es?
Um die Krise zu überwinden, sind gezielte Maßnahmen nötig:
✅ Förderprogramme für den Wohnungsbau: Staatliche Anreize könnten helfen, den Bau neuer Wohneinheiten wieder anzukurbeln.
✅ Vereinfachung der Genehmigungsverfahren: Weniger Bürokratie würde Investitionen erleichtern und Bauprojekte schneller voranbringen.
✅ Förderung des Holzbaus: Holz ist ein nachhaltiger Baustoff, der aktiv zum Klimaschutz beiträgt. Politische Unterstützung für serielles und modulares Bauen könnte die Nachfrage nach Holzprodukten stabilisieren.
✅ Langfristige Planungssicherheit schaffen: Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um Investitionen tätigen zu können.
Fazit: Die Branche braucht klare Perspektiven
Die deutsche Holzindustrie durchlebt eine herausfordernde Zeit. Die anhaltende Baukrise drückt die Umsätze in nahezu allen Sparten und hat besonders die Holzwerkstoff- und Sägeindustrie hart getroffen.
Die niedrige Zahl der Baugenehmigungen, steigende Zinsen und hohe Baukosten sorgen für Unsicherheit in der gesamten Wertschöpfungskette. Gleichzeitig gibt es Potenziale im nachhaltigen Holzbau – doch um diese zu nutzen, sind klare politische Entscheidungen und Fördermaßnahmen nötig.
Der HDH fordert daher klare Weichenstellungen für eine zukunftsorientierte Baupolitik. Nur so kann die Holzbranche langfristig gestärkt und die dringend benötigte Wohnraumoffensive umgesetzt werden. 🌲🏗️
🔗 Quelle: holz-zentralblatt.com
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Erleichterte Sortierung
Die von Mayrhofer gelieferte Anlage sortiert Schnittholz mit Dimensionen von 3 bis 6m Länge, 18 bis 120mm Stärke und 80 bis 350mm Breite. Die Sortierung erfolgt dabei nach Qualität oder Dimension. Das Schnittholz wird anschließend entweder über die Hochfördereinrichtung in eine der neun Fallboxen geleitet oder direkt zu Paketen gestapelt. Das sortierte Schnittholz kann auch nochmals aufgegeben und paketiert werden. Die Stapelung erfolgt dabei auf Lücke. Die Steuerung erkennt die Brettbreite und errechnet, wie viele Bretter pro Lage benötigt werden. Vor der Stapelung ist noch eine Kappsäge zwischengeschaltet, welche die Bretter auf die entsprechende Länge kappt.
Zufriedener Auftraggeber
„Während des gesamten Projekts war die Zusammenarbeit immer sehr gut und es gab keine Probleme“, gibt sich Lettl zufrieden mit der Entscheidung, Mayrhofer Maschinenbau als Anlagenlieferanten gewählt zu haben. Besonders von dem guten Service zeigt sich Lettl begeistert: „Wenn es einmal irgendwo Komplikationen gibt, kümmert man sich sofort um unser Anliegen.“
1. Über die selbst umgebaute Eintaktung werden die Bretter der Vermessungseinheit zugeführt.
2. Die neun Fallboxen werden manuell entladen.
3. Mithilfe des Hochförderers werden die Bretter in die jeweiligen Fallboxen geleitet.